Dienstag, 10. März 2009
Melancholie
Mittagspause
In dem Moment, wo er die Tür aufschwang, quoll ihm die ganze Luft entgegen. Dick, dicht, muffig und mit dem Geruch der Mäntel durchsetzt, welche von den Anderen dort zum trocknen aufgehängt waren, den Schweiß der Arbeit nun da sie trockneten freigebend, das Fett der Ftritteuse von der letzten Mahlzeit. Ein murmelndes Stimmengewiirr flocht sich durch den Raum, müßige Geschäftigkeit. Wenigstens war es trocken.
Seufzend ließ er sich gleich an den Tisch neben dem Eingang sinken.
Der Mann am Tisch gegenüber faltete kurz seine Augenbrauen zuasammen, musterte ihn kurz um sich dann gleich wieder seiner Zeitung zuzuwenden.
Da kam auch schon Mandy und stellte ihm den heißen Kaffee auf den Tisch, die heiße Masse schwappte durch den Ruck noch einmal am Rand der Tasse hoch, doch nur gerade so weit, dass der Rand der Tasse mit einem kleinen Film bedeckt war. Er lächelte leise.. passte ja; wie ein Versuch auszubrechen, doch zum Scheitern verurteilt.
"Alle Spuren schon verwischt, wwenn ich nur meine Lippen an den Rand setze."
Er nahm einen kräftigen Schluck. Dann entließ seine Hand den Pott wieder auf die Tischplatte. Er starrte hinein, in das tiefe schwarze Schwarz. Keine Gedanken, nur Ruhe.
7 Minuten, die Uhr ist unerbittlich.
Hinaus, an die Arbeit, hinaus in den Tod, schuften und ächzen, für.. nur damit man am nächsten Tag wieder hier sitzen kann, Kaffee trinken, pah.
Mandy wieder einem nen Kaffe auf den Tisch stellt.
Doch, das war es wert. All die Anstrengung, all die Arbeit.
Für diesen kurzen Moment, in dem die Weiblichkeit ihm einen kurzen Sonnenstrahl schenkte.

... link (0 Kommentare)   ... comment